Fair Pay gewinnt Kulturplakatpreis

Die IG Kultur Österreich gewinnt mit dem Plakatsujet der Fairpay Kampagne den 3. Preis des Salzburger Kulturplakatpreises 2012.

jury, auszeichnung kulturplakatpreis

Die Jury hatte folgendes zu ihrer Entscheidung das Fairpay-Plakat zu prämieren - das von der Grafikerin Ulla Klopf gestaltet wurde - zu sagen:

Provokant und plakativ ist das Sujet der IG Kultur, die gesellschaftspolitisch aufrütteln will. „Kultur muss sich lohnen“ ist ein Appell an eine immer stärker ökonomisierte Sprachgesellschaft, die den Wert von Kultur nicht mehr sieht. Der Kreative ist zum anonymen „Papiersackler“ verkommen. „Gerade flächendeckende, kleinteilige Kultureinrichtungen bilden eine wichtige Basisim Zusammenleben. Diese Botschaft wird in dem Plakat eindringlich thematisiert. Sparsam und deutlich in seinem Aufbau wird der / dieKulturarbeiter/in, anonymisiert durch eine Papiertüte, in den Mittelpunkt der Gestaltung gesetzt“, kommentiert der Juryvorsitzende.

Fred Kendlbacher, Progress-Geschäftsführer: „Der Kulturplakatpreis ist Anerkenntnis für die Kreativen und die vielen Kulturinitiativen und -vereine im Land. Sie tragen letztendlich dazu bei, dass es auch jenseits der repräsentativen Hochkultur pulsierendes, lebendiges und junges Leben gibt, dass neue Anstöße gegeben werden und Stachel ins Fleisch gesetzt wird. Das Medium Out of Home ist dafür ein unendlich wertvoller Mediator und Multiplikator“, soLandeshauptmann-Stellvertreter Mag. David Brenner “Kultur ist unverzichtbares geistiges Nahrungs- und Lebensmittel. Und Kultur und Kunst haben auch ihren Wert. Wer an Kultur spart, spart an der Zukunft und verdunkelt den offenen, kritischen Blick“.

Die Kampagne "Fairpay für Kulturarbeit" zielt somit weiterhin auf die brennende Frage der Umverteilung in den Kulturbudgets, denn "Kultur muss sich lohnen*" und *Für wen? Auf jeden Fall für das Publikum! Daran arbeiten tausende Menschen jeden Tag. Dafür steht ihnen gerechter Lohn zu. Schluss mit existenzbedrohender Unterbezahlung! Kultur muss sich auch für die Menschen lohnen, die die Kulturarbeit machen!" so der weitere Wortlaut der Kampagne.

Ähnliche Artikel

rote leere Sessel im Theater Ob auf der Bühne oder hinter den Kulissen: Wer am Theater arbeitet, kommt um das Theaterarbeitsgesetz (TAG) und seine zwingenden Sonderbestimmungen nicht herum. Zuerst muss aber die geeignete Beschäftigungsform her: Ensemblevertrag, Gastvertrag oder doch Werkvertrag? Ein Balanceakt mit Auswirkungen. Ab Herbst 2025 soll eine Gesetzesnovelle die Abgrenzung erleichtern. Für uns ein Anlass, das TAG und die Neuerungen näher zu beleuchten.
Wie soll eine angemessene und faire Bezahlung in Kunst, Kultur und freien Medien aussehen? Die aktualisierte und erweiterte Neuauflage des "Fair Pay Reader" legt eine aktuelle Sammlung an Fair-Pay-Tools in Form von Gehaltstabellen, Kollektivverträgen, Kalkulationshilfen und unverbindlichen Honorarempfehlungen für Kunst und Kultur vor, kombiniert mit Textbeiträgen zu Arbeitsrealitäten. Printexemplare ab sofort erhältlich sowie hier zum Download.
Wie wirkt Fair Pay in der Praxis für Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen und Kulturvereine? Wo stehen wir interessenpolitisch mit Fair Pay aktuell, wo wollen wir hin? Und welche Orientierungshilfen und Tools gibt es für die verschiedenen Kunstsparten? Wir laden zur Präsentation des "Fair Pay Reader 2024" am 19. März um 19 Uhr mit anschließender Diskussion im Depot, Wien.