aufarbeitung

Gerhard Baumgartner vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes im Interview über Erinnerungskultur in Österreich, die Geschichte der Aufarbeitung, wie es um die FPÖ-Historikerkommission steht und was er vom Haus der Geschichte hält.
Hofburg Vienna, Hofburg Wien, Heldenplatz, Neue Burg, Haus der Geschichte Österreich bekommt ein Haus der Geschichte. Vielleicht. Sicher ist, dass es am 10. Oktober eröffnet wird. Ob es das Haus der Geschichte bleibt und wie lange es existieren wird, das ist fraglich. Das Konzept zum neuen Bundesmuseum wurde bereits vor über zehn Jahren in Auftrag gegeben. Nach viel hin und her laufen einige Dinge kurz vor der Eröffnung immer noch eher holprig. Das würde man sich bei einem Repräsentationsprojekt anders vorstellen. Es passt aber dennoch zu Österreichs Zugang zur eigenen Historie.
Erinnerungskultur Theater Geschichtsaufarbeitung In meiner Muttersprache, dem Slowenischen, gibt es das Wort „Gedächtnis“ nicht. Es ist immer das Wort „spomin“, das Erinnerung bedeutet. Will ich mir etwas merken, es „im Gedächtnis“ behalten, muss ich mich zeitgleich daran erinnern können. Ein Paradoxon, würde man meinen. Nebbich. Das Merken setzt Erinnerung voraus, Erinnerung wiederum Erlebtes. Vorhanden bleibt, woran man sich erinnert und woran erinnert wird. Gedenken, feierliches Begehen, sind ebenso Erinnerung wie alles Bleibende und alles das, was in jedem Augenblick im Menschen da ist. In der slowenischen Sprache ist das so. 
Österreich schaffte es irgendwie, sich nach Kriegsende auf die Seite der Opfer zu schlagen, Österreich habe zur Zeit des „Dritten Reiches“ ja nicht existiert, anscheinend hat auch jemand die Bevölkerung des besagten, nicht existenten Landstriches gekidnappt und nach 1945 flugs wieder eingesetzt. „Wir waren nicht da!“