kognitiver kapitlismus

In einigen jüngeren Texten zu den Bedingungen und Erscheinungsformen des kognitiven Kapitalismus sind immer wieder kritische Töne in Bezug auf die eigene Theoriebildung wahrnehmbar. Diese gelten nicht der analytischen Figur des kognitiven Kapitalismus an sich und stellen auch nicht grundsätzlich jene – abhängig vom jeweiligen theoretisch-politischen Hintergrund – durchaus divergenten Positionen infrage, die das Wissen, die Immaterialisierung von Arbeit und deren affektive und kreative Qualitäten zu den bestimmenden Paradigmen heutiger Produktivität erklären.
Seit der Neueröffnung des Kunst- und Kulturzentrums Ballhaus Naunynstraße 2008 hat sich in der Kulturlandschaft Berlins vieles geändert. Das neue Programm des Ballhauses spiegelt nicht nur den Zeitgeist des heutigen kosmopolitischen Berlins wider, sondern revidiert und erzählt das kulturelle Erbe der Migration neu, das die Arbeitsmigration ihrer Elterngeneration, die so genannten „GastarbeiterInnen“, vor fast einem halben Jahrhundert nach Deutschland gebracht hat.
Was einst die Fabrik war, ist nun die Universität. War einst die Fabrik ein paradigmatischer Ort des Kampfes zwischen ArbeiterInnen und KapitalistInnen, so ist heute die Universität ein wesentlicher Ort des Konflikts um den Besitz von Wissen, die Reproduktion der Arbeitskraft und die Herstellung sozialer und kultureller Stratifizierung.