kulturrisse 02/13

Zur Konstruktion eines Innen und Außen von Sprache.
Als ab Herbst 2012 die Forderung nach einem Arbeitsmarktzugang durch die Flüchtlings-Proteste erneut zur Diskussion stand, schienen die Tage besagten Erlasses jedoch endgültig gezählt: Ein positives Medienecho und hohe Zustimmungswerte bei Meinungsumfragen öffneten für einen historischen Moment, den – so schien es – selbst die SPÖ nicht ungenutzt verstreichen lassen konnte, ein Möglichkeitsfenster.
Warum die „Partei der Arbeit“ sich beim Arbeitsmarktzugang für Asylwerber_innen derart schwer tut.
Der vorliegende Heftschwerpunkt multilingual heterolingual stellt Konzepte und Praxen von Heterolingualität bzw. Multilingualität vor, verstanden als politische, sprachwissenschaftliche, pädagogische Ansätze, die sich nicht locken lassen von Ideen eines bloßen (bunten) Nebeneinanders von Sprachen. Die deutlich jene Probleme ansprechen, die dadurch entstehen, dass „Sprache“ als nationale Sprache, als Einheit, Naturgegebenheit begriffen wird, zwischen den Sprachen Grenzen gesetzt und Sprachräume gleichsam als Territorien umfriedet werden.