postkolonialismus

Eine Karte als post/koloniales Archiv
Anmerkungen zur musealen Repräsentation der Migration
Die Recherchen begannen dort, wo sie ihren Ausgang nehmen sollten – bei Google.
Capoeira zwischen Tradition und Kommerzialisierung.
Der 19. Februar 2013 wird der Avenue Kakatare noch lange in Erinnerung bleiben. An diesem Tag erreichte auch das Telegraphenamt aus dem nördlichen Grenzgebiet die Nachricht, dass unweit des Nationalparks Waza eine französische Familie mit ihren vier Kindern von bewaffneten Unbekannten überfallen und entführt worden sei. Ratlosigkeit und Entsetzen bestimmen seither das Stadtgespräch.
Die Diskussion über die Kreativindustrien in Afrika wird mit hoffnungsvollem Optimismus geführt, ohne deren Widersprüche zu übersehen.
Seit Anfang Oktober versuchen großflächige Plakate entlang der Avenue Kakatare davon zu überzeugen, dass aus der Kombination von Fingerabdruck und Gesichtserfassung makellose Wahlberechtigte entstehen.
In einer kapitalistischen Logik ist selbst „Kultur“, sowohl materiell als auch immateriell, als Produkt zu verstehen. So wird in der Kultur- und Wissensproduktion von einem Schutz der eigenen Güter und Ideen gesprochen. Eingebettet in diese Logik ist die Selbstverständlichkeit, dass alles in Bezug zu Eigentum und Besitz gestellt wird.
George W. Bush’s Emergency Plan For AIDS Relief. Über die internationale AIDS-Politik der US-Regierung erweiterte die Religiöse Rechte ihre politische Einflusssphäre.
Die Avenue Kakatare kann sich mehrmals täglich davon überzeugen, dass auch der Machterhalt auf die Wirkung der Einheitskleidung setzt. Polizei und Militärs sind allerorts zugange. Spezialeinheiten zur Abwehr der Wegelagerei, Luftwaffenoffiziere, Angehörige der Präsidentengarde, in Camouflage gefärbtes Schreibtischpersonal. Sie alle verkörpern die Nation, die sich durch den Waffenrock Respekt verschaffen muss.
Mit Schlagwörtern wie „interkultureller Dialog“ und „Kulturen verbinden“ haben sich die europäischen Kulturinstitute dem Zeitgeist angepasst, zumindest am Papier. In der Praxis dominiert die Selbstdarstellung.
Ein Film, so berichtete der Lieferant mit erregter Miene, habe sein bisher beschauliches Eheleben schließlich aus den Fugen gebracht. Das ominöse Machwerk rumore nun schon seit Wochen wie ein böser Geist im Kopf seiner Frau, die ihm doch bisher als treue Seele stets unscheinbar zur Seite gestanden habe.