Das Rainbow Paper - eine interkultureller Initiative

<p>&nbsp;</p> <p>Das Jahr des interkulturellen Dialoges neigt sich dem Ende zu, es gibt aber europäische Initiativen, die über das Jahr 2008 hinweg, an zivilgesellschaftlichen wie politischen Veränderungen weiter arbeiten. Eine dieser ist die "Plattform für ein interkulturelles Europa", die nach einem partizipativen Prozess, der zahlreiche Organisationen zusammen brachte, ihr Rainbow Paper (statt den sonst üblichen weißen Papieren) einer größeren Öffentlichkeit

 

Das Jahr des interkulturellen Dialoges neigt sich dem Ende zu, es gibt aber europäische Initiativen, die über das Jahr 2008 hinweg, an zivilgesellschaftlichen wie politischen Veränderungen weiter arbeiten. Eine dieser ist die "Plattform für ein interkulturelles Europa", die nach einem partizipativen Prozess, der zahlreiche Organisationen zusammen brachte, ihr Rainbow Paper (statt den sonst üblichen weißen Papieren) einer größeren Öffentlichkeit vorstellt. Politischer Anknüpfungspunkt ist hierbei die Europäische Union. Die InitiatorInnen ersuchen nun um möglichst breite Unterstützung des Papiers, in Form einer Petition, aber auch die Anregungen in die eigenen Organisationen zu übertragen.

1. Entstehung

Die Platform for Intercultural Europe wurde 2006 als Civil Society Platform for Intecultural Dialog von der European Cultural Foundation (ECF) und dem European Forum for the Arts and Heritage (EFAH, jetzt Culture Action Europe) mit der Unterstützung des Network of European Foundations (NEF) aus Anlass des Europäischen Jahres des interkulturellen Dialogs 2008 gegründet. In Übereinstimmung mit dem Entschluss, das Rainbow Paper zu verfassen (einem Strategiepapier, das sich mit dem Handlungsbedarf, der aus der wachsenden kulturellen Vielfalt entsteht, befasst und daher von „einfarbigen“ “Weiß-„ oder„Grünbüchern“ nicht angemessen erfasst würde) wurde sie während dieses Zeitraums auch die Rainbow-Plattform genannt. Über 200 zivilgesellschaftliche Organisationen (lokale, nationale und europäische) haben an den Aktivitäten der Plattform teilgenommen. Sie verbindet Menschen und Organisationen, die interkulturellen Dialog an der Basis fördern, mit denjenigen, die politisch arbeiten. Sie entstand aus der Initiative zweier Organisationen des Kunst- und Kulturbereichs, steht aber mit Nachdruck für ein sektorenübergreifendes Engagement ein – bringt Akteure aus der Kultur-, Bildungs-, Jugend- und der Sozialarbeit zusammen, und solche, die sich mit Minderheitenrechten, Antidiskriminierungsmaßnahmen und Menschenrechten befassen.

2. Auftrag

Die Plattform strebt an, den Wandel in Europa auf vier verschiedenen Ebenen voranzutreiben:
 

  • Einstellungsbezogen – wir wollen, dass kulturelle Vielfalt und die Komplexität von Identitäten wesentlich höher bewertet werden,
  • Sozial – wir setzen uns für demokratische Integration und mehr Gerechtigkeit ein,
  • Strukturell – wir unterstützen Organisationen darin, der kulturellen Vielfalt in ihrem Umfeld besser gerecht zu werden,
  • Politisch – mit der EU als Hauptkommunikationsdrehscheibe wollen wir auf allen Ebenen zu einer Verbesserung der Standards und Rahmenbedingungen beitragen, um gegen Ausgrenzung, Ungleichbehandlung und Verletzungen von Menschenrechten, die in einem Zusammenhang mit kultureller Vielfalt stehen, vorzugehen.



3. Geleistetes

Das erste Arbeitsjahr der Plattform gipfelte im Paper „Practice Makes perfect: A Learning Framework for Intercultural Dialogue“ (Übung macht den Meister: Ein pädagogischer Rahmen für den interkulturellen Dialog). Es stellte die übereinstimmenden Sichtweisen von Organisationen aus unterschiedlichen Sektoren, die an der Plattform beteiligt waren, zu Beginn des Jahres des interkulturellen Dialogs 2008 vor. Nach einer Online-Konsultation und Live-Diskussionen präsentieren wir nun unser Strategiepapier zur Unterzeichnung. Hunderte haben zu diesem Papier beigetragen. Es zeichnet sich in erster Linie als Ergebnis partizipatorischer Praxis und kollektiven Denkens (und auch lebendiger Kompromissfindung) aus, und weniger durch die Berücksichtigung von akademischen Forschungsprinzipien. Es kann aber als eine Ergänzung zu einer Reihe von Strategiepapieren von internationalen Organisationen wie UNESCO und Europarat verstanden werden.

Rainbow Paper
Intercultural Europe
UNESCO Konvention
Weißbuch zum Interkulturellen Dialog des Europarates
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