Resolution Kulturpolitik Steiermark 2006

Resolution an Kulturlandesrat Kurt Flecker vom 23. Jänner 2006

Resolution an Kulturlandesrat Kurt Flecker vom 23. Jänner 2006

An Kulturlandesrat
Dr. Kurt Flecker
8010 Graz - Burg

Graz, 23. Jänner 2006

RESOLUTION
Kulturpolitik Steiermark 2006


der IG Kultur Steiermark
an die politischen Verantwortlichen des Steirischen Landtages

Eine Million Euro Zusatzförderung für die „Freie Szene“

Auf Forderung der IG Kultur Steiermark wurden 2004 als Verbesserung für Kulturschaffende, die in der „Freien Szene“ aktiv sind, Einnahmen aus der Landes-Rundfunkabgabe in der Höhe von einer Million Euro pro Jahr zur Förderung der „Freien Szene“ gewidmet. Die IG Kultur Steiermark erwartet, dass diese Vereinbarung auch im Regierungsprogramm 2006 wahr gemacht wird.

Strategien nachhaltiger Kulturpolitik

Das 2005 beschlossene Steirische Kultur- und Kunstförderungsgesetz setzt den Schwerpunkt seiner Förderung im Bereich der Weiterentwicklung der Gegenwartskunst und Gegenwartskultur. In diesem Sinne fordern die IG Kultur Steiermark die Entwicklung eines kulturpolitischen Strategiepapiers, in welchem die Steiermark im europäischen Kontext kulturell neu zu positionieren ist. Die politischen Entscheidungen müssen künftig nach diesen Richtlinien im Sinne der freien Kunst- und Kulturschaffenden getroffen werden. Die verwaltungstaktisch eingeführte, praxisferne Trennung zwischen Volkskultur und Populärkultur ist aufzuheben.


Förderrichtlinien für Gemeindekulturpolitik

Kulturpolitik in den Gemeinden wird vielerorts nur als lästiges Beiwerk oder notwendige Repräsentationsfläche geduldet. Gemäß dem Ziel des Kultur- und Kunstförderungsgesetzes 2005, den Gemeinden als Vorbild für deren Kunst- und Kulturförderung zu dienen, muss die Kulturpolitik in den Gebietskörperschaften auf die vielfältigen Kulturvereine in den Gemeinden zugeschnitten werden, die durch innovative Projekte und gesellschaftspolitische Zugänge dem Sektor der Gegenwartskultur zuzuordnen sind. Die Transparenz der Kulturförderung muss auch in den Gemeinden ihre logische Fortsetzung finden. Die Öffnung der Kulturausschüsse, die Einbindung von VertreterInnen der Kunst- und Kulturszene, die Erstellung und Veröffentlichung von Förderkriterien und Förderberichten sind dringend notwendige einzuführende Neuerungen für GemeindevertreterInnen.

Hochachtungsvoll
Für die IG Kultur Steiermark

Mag. Michael Petrowitsch
Obmann

Ähnliche Artikel

rote leere Sessel im Theater Ob auf der Bühne oder hinter den Kulissen: Wer am Theater arbeitet, kommt um das Theaterarbeitsgesetz (TAG) und seine zwingenden Sonderbestimmungen nicht herum. Zuerst muss aber die geeignete Beschäftigungsform her: Ensemblevertrag, Gastvertrag oder doch Werkvertrag? Ein Balanceakt mit Auswirkungen. Ab Herbst 2025 soll eine Gesetzesnovelle die Abgrenzung erleichtern. Für uns ein Anlass, das TAG und die Neuerungen näher zu beleuchten.
Das europäische Parlament will die Arbeitsbedingungen im Kulturbereich bessern. Um die Anliegen zu untermauern, führt „Culture Action Europe" in Zusammenarbeit mit „Panteia" eine Umfrage zur Situation und Arbeitsbedingungen von Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen in ganz Europa zu bewerten. Die Umfrage ist bis zum 9. Februar geöffnet.
Nur 4 von 15 Personen im neu besetzten steirischen Kulturkuratorium sind Frauen. Keine andere soziale Gruppe wurde abgebildet. Während die Politik diese Zusammensetzung als eine zufriedenstellende Repräsentation von Diversität ansieht, äußern wir hier mit einem Protestbrief Kritik.