Gedenken

Erinnerungskultur Theater Geschichtsaufarbeitung In meiner Muttersprache, dem Slowenischen, gibt es das Wort „Gedächtnis“ nicht. Es ist immer das Wort „spomin“, das Erinnerung bedeutet. Will ich mir etwas merken, es „im Gedächtnis“ behalten, muss ich mich zeitgleich daran erinnern können. Ein Paradoxon, würde man meinen. Nebbich. Das Merken setzt Erinnerung voraus, Erinnerung wiederum Erlebtes. Vorhanden bleibt, woran man sich erinnert und woran erinnert wird. Gedenken, feierliches Begehen, sind ebenso Erinnerung wie alles Bleibende und alles das, was in jedem Augenblick im Menschen da ist. In der slowenischen Sprache ist das so. 
Erinnerungen Barcelona Wenn man über Barcelona spricht, muss man Carmen Amaya und Somorrostro, ihr Viertel, erwähnen – ein Elendsviertel auf dem Sand am Meer gebaut.
Weder die Baracken noch die Kunst von Carmen Amaya sind ein Teil des Selbstbildnisses von Barcelona auf den Finanzmarktplätzen oder für die Touristen, um die Stadt in eine beliebig austauschbare Ware zu verwandeln. Das Barcelona von vor und nach den Olympischen Spielen hat Stadtviertel und Erinnerungen ausradiert, um auf ihnen eine neue Stadt zu errichten, aus welcher sie ihre eigene Geschichte hat verbannen wollen – eine komplexe Geschichte mit vielen verschiedenen Lebensläufen und vielschichtigen Erlebnissen. 
Stolpersteine Gedenken NS Opfer Der Nationalsozialismus, bemerkte der Auschwitz-Überlebende Primo Levi im Jahr 1990, habe seine Verbrechen in strikter Geheimhaltung verübt und dabei getrachtet, die Erinnerung an die Opfer auszulöschen. 
Heldengedenken und Tag der Fahne. Da mußte man sein. Das gehörte zu den Pflichten. Wie Schule und Kirche. Und da fand es ja auch statt. Schule und Kirche war diese sich ergänzende und in dieser Ergänzung die Widersprüche transportierende Einheit. Drohend war das. Das war immer drohend. Das hatte mit langem Stehen zu tun. Die Feiern und die Messe. Stehen in der Zahl der Kinder. Still stehen. Überprüft dastehen. Nach Schulklassen geordnet von den Lehrerinnen überwacht.
Als "absolut" wurde "Auschwitz" gedeutet, weil das, was mit diesem Namen genannt wird, "beispiellos" (Arendt) ist, und zwar nicht vorrangig in dem Sinne, dass man es schlechthin nicht mit anderem vergleichen könnte, sondern in dem Sinne, dass es kein Modell gibt, für das "Auschwitz" Beispiel sein könnte: dass es umgekehrt seinerseits als - negatives - Modell (Adorno) verstanden werden muss.