journalismus

Die Arbeit gegen einen sprachlichen Mainstream, der aus Täter_innen Monster schafft und Opfer von Gewalttaten benutzt, um die eigene Auflage zu stärken, ist eine Knochenarbeit, die selbst im öffentlichen Rundfunk noch nicht getan ist. Die Boulevardisierung der Medien im Allgemeinen scheint im Gegenteil weiter auf fruchtbaren Boden zu fallen.
Die Konstruktion von Gender in den Medien bleibt angesichts sich hartnäckig haltender Rollenvorstellungen, aufs Neue entbrannter Diskussionen im Spannungsfeld von Frauen und Migration sowie bleibender Gehaltsschere weiterhin als Thema aktuell. Eine kritische Überprüfung der österreichischen Medien in diesem Zusammenhang legt die Vermutung nahe, dass die Mehrheit der Medien nur begrenzt in der Lage ist, zeitgemäße Gender-Identitäten zu unterstützen.
Investigation heißt aktives Recherchieren, heißt Quellen zu finden, die über bereits vorliegende Texte hinausgehen, sie kritisch auszuwerten und: mit Leuten reden, mit solchen, die von einem Thema unmittelbar betroffen sind und wahrscheinlich auch mit solchen, die gemeinhin als „ExpertInnen“ bezeichnet werden.
Heute geht Kulturpolitik anders vor. Statt Forderungen der Bevölkerung zu bedienen wird sie selber aktiv und stellt ein klares Anforderungsprofil an Förderobjekte: Geld kriegt nur, wer einen Repräsentationsnutzen für die Stadt abwirft, sich ins Image eingliedern lässt, das die Stadt von sich entwirft.