kulturrisse 02/12

Manchmal kommt auch die Helga vorbei und trinkt ein paar G’spritzte. „Zum Runterkommen“, wie sie gerne sagt. Die Helga, müssen Sie wissen, ist nämlich eine Kulturmanagerin. Die hat ihren Schrebergarten hauptsächlich zum „Runterkommen“.
Sushila_Mesquita: Ban Marriage! Ambivalenzen der Normalisierung aus queer-feministischer Perspektive. Wien: Zaglossus 2011
Lilo Nein (Hg.): Die anwesende Autorin. Wer spricht in der Performance? Berlin: Revolver 2011
Forschungsgruppe „Staatsprojekt Europa“ (Hg.): Die EU in der Krise. Zwischen autoritärem Etatismus und europäischem Frühling. Münster: Westfälisches Dampfboot 2012
Gerald Raunig: Fabriken des Wissens bzw. Industrien der Kreativität. Streifen und Glätten 1 & 2. Zürich: diaphanes 2012
Zum Erstaunen von Passant_innen und Behörden tauchten plötzlich bunt gekleidete und mit „Balaklavas“ vermummte Frauen auf einem Bus in U-Bahn-Stationen auf, packten Gitarren und Verstärker aus, spielten ihr Lied Befreie das Pflaster, tanzten und warfen Glitter durch die Luft. Sie verschwanden ebenso schnell wie sie gekommen waren, aber ihre Aktionen, von Begleiter_innen dokumentiert, tauchten danach im Netz auf und erreichten dadurch eine breitere Öffentlichkeit.
Frühjahr 2012. Die Mitglieder der sozialistischen Partei innerhalb der Studierendenbewegung von Bloomsbury treten aus ihren Vorlesungsräumen und protestieren gegen die Hochschulreformen. Sie paradieren durch die Straßen, als würde jeder Tritt auf dem Pflaster die Welt der politischen Bewusstseinsbildung einen Schritt näher bringen.
Mit Schlagwörtern wie „interkultureller Dialog“ und „Kulturen verbinden“ haben sich die europäischen Kulturinstitute dem Zeitgeist angepasst, zumindest am Papier. In der Praxis dominiert die Selbstdarstellung.
Ein Film, so berichtete der Lieferant mit erregter Miene, habe sein bisher beschauliches Eheleben schließlich aus den Fugen gebracht. Das ominöse Machwerk rumore nun schon seit Wochen wie ein böser Geist im Kopf seiner Frau, die ihm doch bisher als treue Seele stets unscheinbar zur Seite gestanden habe.
lunch zum picknick – wenn die wilde gräfin zur erlustigung einlädt oder: was kühe mit dem augarten zu tun haben
Assoziationen über die gegenwärtige Ausstellung Vergangenheit „nicht auf sich beruhen lassen“. Künstlerische Strategien im postnazistischen Alltag in der Galerie IG Bildende Kunst in Wien.
Am 9. Mai 2012 trafen sich etwa 25 bis 30 Interessierte im sonnigen Hof der Gumpendorferstraße 63b in Wien, um gemeinsam an der Frage herum zu denken, was es heute und hier bedeuten könnte, „politisch Theater zu machen“. Für viele von ihnen hat diese Frage eine existentielle Bedeutung für ihre Arbeit, ihre Produktionen, ihren Anspruch an das Theater und ihre Motivation, überhaupt Theater zu machen.