serbien

Boem* Verein Wien Manche Titel sind unübersetzbar. Es fehlt auch eine frauenspezifische Perspektive im Titel. Die serbischen Veteranenorganisationen sind uns mit ihrem Frauenanteil weit voraus. Veteran ist auch, wer Veteranen pflegt, Angehörige von gefallenen Soldaten, aber Frauen haben auch selbst an der Waffe gekämpft. Der Untertitel einer Arbeit von uns, von „Austrocalypse Now!“1 ist: Der Krieg in Jugoslawien – ist der am meisten verdrängte Krieg in Österreich. Wir haben uns
Die Handlung ist einfach: Eine Gruppe ArbeiterInnen besetzt eine Produktionshalle. Der nächste Schritt der Eskalation kommt, als sich die Besitzer weigern, mit ihnen in Verhandlung zu treten. Junge Anarchisten bieten Hilfe an. Arbeiter fordern von ihnen, dass sie die Besitzer zu ihnen bringen. Es kommt anschließend zum Bossnapping, und als es darum geht, diese Allianz zu festigen, bricht alles zusammen, weil die ArbeiterInnen keineswegs den Vorstellungen der anarchistischen AktivistInnen entsprechen.
Man würde annehmen, dass die serbische Regierung für die Zeit von Juli 2008 bis Juni 2009, als Serbien den jährlich wechselnden Vorsitz der <iRoma Dekade 2005-2015</i [2] innehatte, Anstrengungen unternommen hätte, die Ziele der <iDekade</i aufzugreifen und die Effekte einer Jahrhunderte langen Politik gegen Roma in der Region zu mindern. Weit gefehlt! Wir wurden stattdessen ZeugInnen einer völligen Missachtung der Ziele der <iDekade</i in Serbien und sogar
Es gibt keine stärkere Macht als diejenige, die niemand mehr in Frage stellt. Das, was nicht in Frage gestellt wird, ist das, was naturalisiert wurde.
Die gegenwärtige Situation in Serbien ist in jeder Hinsicht schlecht. Das Land steht den Medienberichten folgend vor einem „heißen Herbst“. Es werden weitere Unruhen prophezeit. Schon im Juni und Juli 2009 gab es mehr als 40 „wilde“ Streiks. Die Arbeiterinnen und Arbeiter gehen auf die Straße und fordern ihre Rechte. In allen Fällen ist der Adressat dieser Forderungen der Staat. Der Staat, der seit der Verdrängung des Milosevics Klans von der Macht konsequent und bedingungslos im Dienste der Idee einer neoliberalen Transition steht.
Gibt es heute in Serbien eine politische Kunst? Gibt es eine Krise der zeitgenössischen Kunstproduktion und der kuratorischen Praxen, eine Krise des Politischen? Eine Unfähigkeit, Zugänge zu Praxen und Fragestellungen zu finden, die heute effektive politische Interventionen ausmachen?
Die allerersten Pressestimmen unmittelbar nach der Eröffnung in Novi Sad waren erstaunlich positiv gewesen – ein Boulevard-Blatt listete die Ausstellung sogar in ihrem täglichen „Top Ranking“ auf. Danach wurde die Berichterstattung immer negativer, die Angriffe richteten sich zunächst gegen den beteiligten Politiker (Kostreš) und den Ausstellungsort (Museum zeitgenössischer Kunst Vojvodina) und später, als die Ausstellung in Belgrad eröffnet werden sollte, gegen die OrganisatorInnen (KuratorInnen und beteiligte NGOs).