Aufruf zum MayDay 24

Prekär leben viele, prekär ist vieles. Einmal im Jahr – am transnationalen Arbeiter*innenkampftag – gehen wir gemeinsam auf die Straße, versammeln Anliegen und Kämpfe um Details wie auch ums große Ganze. Aufruf zur Teilnahme am MayDay 24 - Parade der Prekären am 1. Mai. 

Aufruf zum MayDay 24: Gemeinsam kämpfen - gemeinsam feiern! 
Parade der Prekären am 1. Mai


Wien: Treffpunkt 14h30 Wallensteinplatz - https://www.mayday.jetzt
Linz: Treffpunkt 11h Schillerpark - https://maydaylinz.at

 

Prekär leben viele, prekär ist vieles. Einmal im Jahr – am transnationalen Arbeiter*innenkampftag – gehen wir gemeinsam auf die Straße, versammeln Anliegen und Kämpfe um Details wie auch ums große Ganze. Auf zur Mayday-Parade!
 

Prekär in Kunst, Kultur und freien Medien?

Das Feld ist ein Wimmelbild für soziale und ökonomische Problemzonen. Heute eine Beschäftigung, morgen drei Aufträge – oder doch parallel – und dann wieder erwerbslose Phasen: diskontinuierliches Einkommen prägt den Alltag vieler. Prekärer Aufenthaltsstatus, spezifische Anforderungen an Kinderbetreuung, Herausforderungen bei Ausfall oder Einschränkungen durch Krankheit und all die anderen gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten nach Geschlecht, Alter, rassistischer Zuordnung oder Klasse produzieren formale und informelle Machtverhältnisse, Diskriminierungen und nicht zuletzt Ausschlüsse wie im Rest der Gesellschaft auch. Es betrifft uns alle! 
 

Wir wollen das ändern. Wir werden das ändern!

Unser Plus: Wir organisieren uns! In Gewerkschaften, in autonomen Interessenvertretungen, in informellen Netzwerken und Bündnissen – und in sozialen Bewegungen. Wir bauen Strukturen und Ressourcen auf. Wir teilen Wissen. Wir haben Durchhaltevermögen. Prekär arbeiten ist oft die einzige Arbeitsmöglichkeit für in Kunst, Kultur und freien Medien Tätige. So viel ist klar: Prekär arbeiten muss und darf nicht gleichbedeutend sein mit prekär leben. 
 

Fair Pay! 

Faire und angemessene Bezahlung muss ein Standard werden, für alle. Soweit so simpel. Vorlagen haben Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen in ihren Interessenvertretungen erarbeitet. Mit dem Fair Pay Reader hat der Kulturrat Österreich diese gesammelt veröffentlicht (https://kulturrat.at/fair-pay-reader). Die Arbeit an den Rahmenbedingungen von neuen kollektiven Vereinbarungen ist intensiv. Erste Erfolge auf dem Weg zu fairerer Bezahlung können wir bereits verbuchen, auch wenn der Weg noch weit ist. Gemeinsam bleiben wir dran!
 

Gute soziale Absicherung für alle, soziale Rechte für alle!

Künstler*innen, Kultur- und Medienarbeiter*innen manövrieren ihr Arbeitsleben vielfach durch multiple, parallele und abwechselnde Erwerbsformen. Phasen der Erwerbslosigkeit sind ebenso typisch wie unsichere Einkommensperspektiven und hohe Armutsgefährdung. Die Sozialversicherungssysteme sind dieser Realität nicht gewachsen, existenzbedrohende Situationen jederzeit möglich – und das gilt für viele andere prekär Tätige gleichermaßen. Forderungen und Vorschläge dazu liegen seit langem am Tisch. Aktuelle Entwicklungen wie die desaströse Umsetzung der Arbeitslosenversicherung für mehrfach Geringfügige zeigen allerdings in die falsche Richtung.
 

Am 1. Mai zum transnationalen Arbeiter*innenkampftag gemeinsam auf die Straße: Gemeinsam kämpfen, gemeinsam feiern. Für das gute Leben von allen! 
 

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