In der Regel tun Ausstellungen so, als wären sie neutrale Flächen. Und als würden auf dieser Grundlage Dinge präsentiert, die dann für sich selbst sprechen. Aber dem ist nicht so. Was gezeigt wird und was nicht, stellt bereits den ersten Ein- und Ausschlussmechanismus dar, gefolgt von vielen weiteren, die über den Status, den Wert und die Wahrnehmung des Gezeigten entscheiden.
Drei Aufforderungen zur Umbenennung der Arnezhoferstrasse gab es in den letzten Jahren. Alle wurden abgewiesen. Gemeinsam mit Kunstschaffenden sowie AnrainerInnen des Stuwerviertels wurde eine Aktionsgruppe – das Stuwerkomitee – ins Leben gerufen.
Sicherheit ist nicht nur ein imperiales Produkt des „War on Terror“, sondern eines der Nachfrage von Industrie und Administration – und nicht zuletzt auch des individuellen Konsums. „Global Security Alliance“, ein neues Dienstleistungsunternehmen, erschließt nun auch das Terrain von Kunst und Kultur.
Zwischen 19. und 22. April 2007 fand in Wien das erste türkische Frauenfilmfestival statt. Den Anstoß dazu gab der von der türkischen Filmemacherin Melek Özman 2003 auf Istanbuls Straßen gedrehte Kurzfilm „Klitoris nedir?“ (Übers.: Was ist eine Klitoris?), welcher in der Türkei nie öffentlich beworben wurde.
Vor rund vierzig Jahren sorgte der amerikanische Import der Gemeinwesenarbeit für Irritationen in der heilen österreichischen Welt. Sie nimmt Sozialräume zum Gegenstand sozialer Intervention und sorgt auf vielfältigste Art dafür, dass sich Menschen für die Gestaltung ihres Lebensraums engagieren. Der Erfolg dieser Arbeit zeigt sich anhand vieler BürgerInneninitiativen.
„Fanmeile“ und „Freiwillige Ausreise“ wurden 2006 von der Gesellschaft für deutsche Sprache als Wort bzw. Unwort des Jahres prämiert. Ein drittes Wort – „Parallelgesellschaften“ – hat es zuletzt zwar nur auf den zweiten Platz in dieser Rangliste geschafft, ist aber nach wie vor in aller Munde.
Was ist das Verhältnis von Staat als Gesellschaft und dem suggerierten Bestehen von Parallelgesellschaften? Welche Idee liegt dieser Vorstellung zu Grunde? Die einer einheitlichen Nation, einer einfachen, überschaubaren Welt klarer Identitäten? Wo sind die Grenzen der Gesellschaft und wer fährt im Parallelschwung nebenher mit?
Das Art Center, das einzige Zentrum für KünstlerInnen in Slowenien, sah sich aufgrund einer Kontroverse zwischen seinen GründerInnen – dem Verein Onej einerseits und der Gemeinde Moravske Toplice andererseits – im November 2006 mit der Ausweisung der dort ansässigen KünstlerInnen und der Räumung der zugehörigen Gebäude konfrontiert. Es folgte ein Protest von KünstlerInnen und AktivistInnen vor dem Gemeindeamt in Moravske Toplice sowie die Wiederbesetzung der Räumlichkeiten des Art Centers zwei Tage nach dessen Räumung, die jedoch nicht lange währte, da die Polizei neun Menschen inhaftierte und die Türen des Art Centers versiegelte.
Im Jahre 2006 entstand in Spanien eine bürgerliche Selbstorganisation. Die Wohnrechtsbewegung wurde gegründet mit dem Ziel, einen Konflikt sichtbar und die Tatsache, dass viele Menschen in der spanischen Bevölkerung keine Behausung haben, öffentlich zu machen.
Nach einem kurzen Spaziergang gehen die BrecherInnen ans Werk. Da das gewaltsame Öffnen der Tür den einzig illegalen Aspekt einer Besetzungsaktion darstellt, bildet der Rest der Gruppe einen Halbkreis um die BrecherInnen, als Schutz vor Kameras und der Polizei. Mit Zange, Schraubenzieher, Flipperkarte, Motorflex, eigens angefertigten hydraulischen Geräten und natürlich dem Brecheisen werden beinahe jeden Sonntag Türen aller Art gebrochen.
Dieser Haufen hatte schon zum Neujahrskonzert 1982 für einen „rosa Wirbel“ gesorgt, und unvergessen sind die beiden Nackten (Florian Sommer und Robert Herz nur mit einer Fliege bekleidet), die pünktlich zur Polka „Die Emanzipierte“ im traditionsreichen Wiener Musikvereinssaal die Bühne stürmten und „Freiheit für Schwule“ forderten.
Vor einigen Jahren entstand die Gruppe „Freiraum“, die sich um die Nutzung leerstehender Gebäude bemühte, u.a. durch Besetzungen. Der Begriff ist eher zufällig entstanden: Aus Italien kannte mensch die Parolen „Nehmen wir uns die Stadt“ oder „Her mit dem ganzen Leben“ und das wurde mit dem Raum zur Nutzung verbunden.