Kultur für Demokratie!

Die IG KiKK lädt zur Podiumsdiskussion über die Auswirkungen rechter Kulturpolitik und die Bedeutung von Kultur(initiativen) für die Demokratie. Im Vorfeld der Nationalratswahl in Österreich wollen wir uns mit den Zusammenhängen von Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft auseinandersetzen und darüber diskutieren, warum es sich für eine demokratische Gesellschaft lohnt, in zeitgenössische Kunst und Kultur zu investieren. 24. September 2024, 19.30, Kammerlichtspiele Klagenfurt/Celovec.

Seit den 1970er Jahren ist in Österreich eine rege Szene von freien Kulturinitiativen entstanden, die wesentlich zur Entwicklung des gesamten heimischen Kulturgeschehens beigetragen hat und bis heute beiträgt. Kleinere und größere Institutionen und Kulturvereine bringen Kunst in alle Landesteile und sorgen in Stadt und Land nicht nur für Lebendigkeit und Lebensqualität, sondern auch für eine offene und demokratiefähige Gesellschaft. Dennoch sind Kunst und Kultur im öffentlichen Diskurs unterrepräsentiert und werden von den meisten politischen Parteien kaum thematisiert – mit Ausnahme der rechtspopulistischen Gruppierungen.

Das Erstarken der extremen Rechten in ganz Europa, begleitet von neoliberalen Strömungen, die die Verantwortung für eine gedeihliche Kunst- und Kulturentwicklung im Privaten ansiedeln möchten, ist eine ernsthafte Gefahr für die sich über Jahrzehnte aufgebaute Vielfalt der heimischen Szene und für die Freiheit der Kunst. Die Auswirkungen rechter Kulturpolitik lassen sich u. a. in Kärnten auch Jahre nach der Haider-Ära ablesen, ebenso wie in Südtirol und Italien mit aktuell rechtsextremen Regierungsbeteiligungen.

In Österreich ist die FPÖ derzeit in vier Landesregierungen vertreten. Was würde eine neuerliche schwarz-blaue Koalition auf Bundesebene für den Kunst- und Kultursektor bedeuten? Die IG KiKK hat im Vorfeld der Nationalratswahl reflektiert, was die Erfahrungen aus Kärnten/Koroška lehren.

In der Diskussionsrunde am 24. September berichtet Angelika Hödl von ihren Erlebnissen als langjährige Obfrau der IG KiKK und Geschäftsführerin von Radio Agora. Davon ausgehend blicken wir darauf, wie sich eine rechte Regierungsbeteiligung auf die aktuelle Kulturpraxis in Südtirol bzw. Italien zeigt, wovon uns Peter Schorn erzählt.
Lena Zachmann präsentiert die neu gegründete Plattform gegen Rechtsextremismus AKTION DEMOKRATIE Kärnten/Koroška, die gegen rechtsextremes Gedankengut und menschenverachtende Politik protestiert.

Im Vorfeld der Nationalratswahl in Österreich setzen sich unsere Gäste mit den Zusammenhängen von Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft auseinander und diskutieren auf Basis ihrer Expertise und ihrer persönlichen Erfahrungen, warum es sich für eine demokratische Gesellschaft lohnt, in zeitgenössische Kunst und Kultur zu investieren.

Kultur für Demokratie
Podiumsdiskussion zur Nationalratswahl
24. September 2024, 19.30
Kammerlichtspiele Klagenfurt (Adlergasse 1, 9020 Klagenfurt/Celovec)

Freier Eintritt!

Es diskutieren:

  • Angelika Hödl, ehem. Obfrau der IG KIKK – Interessenvertretung der freien Kulturinitiativen in Kärnten/Koroška und ehem. Geschäftsführerin des freien Radio Agora, derzeit Vorsitzende des Kärntner Kulturgremiums
  • Peter Schorn, Schauspieler, Brixen Südtirol
  • Lena Zachmann, Sprecherin der Aktion Demokratie Kärnten Koroška und Vorsitzende der ÖH Klagenfurt/Celovec

Moderation:

  • Christian Hölbling, Kabarettist, Musiker und Autor

Foto und Konzept: TKI Tiroler Kulturinitiativen


Die Plattform AKTION DEMOKRATIE Kärnten/Koroška ruft alle in Kärnten lebenden Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an einer Kundgebung und Demonstration auf. Gemeinsam wollen wir ein starkes Zeichen für soziale Gerechtigkeit und Demokratie setzen und uns gegen rechte, demokratiegefährdende Tendenzen stellen.

Demonstration Gemeinsam gegen Rechts

Ähnliche Artikel

Auf Initiative des Armutsnetzwerks Kärnten und der IG KiKK startet die österreichweit etablierte Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ nun auch in Kärnten | Koroška! Mit der Umsetzung von Hunger auf Kunst und Kultur wird Kärnten Koroška als letztes Bundesland Teil einer etablierten, österreichweiten Initiative zur Stärkung kultureller Teilhabe. Der Start erfüllt eine langjährige kulturpolitische Forderung und zeigt, dass zivilgesellschaftliches Engagement politische Veränderungen anstoßen kann. Wir begrüßen die Aufnahme in die Kulturstrategie als Bekenntnis zu einer leichteren Zugänglichkeit zu kulturellen Angeboten – unabhängig von schwierigen sozialen oder finanziellen Lebenssituationen. Jetzt werden Kulturpasspartner gesucht: Lasst uns gemeinsam daran mitwirken, dass Kunst und Kultur für alle zugänglich wird!
Update: Es ist Halbzeit in der Entwicklung der „Kunst- und Kulturstrategie 2030“. Ein Überblick zum Status Quo und ersten Maßnahmen. In Kärnten/Koroška hat der Prozess zur Erarbeitung der „Kunst- und Kulturstrategie 2030“ begonnen. Damit wurde ein auf zweieinhalb Jahren angelegter, partizipativer Prozess gestartet. Gemeinsam mit Kunst- und Kulturtätigen, der Bevölkerung sowie Vertretern aus Wirtschaft und Tourismus will das Land Kärnten/Koroška die kulturellen Stärken und Herausforderungen seiner Kulturlandschaft evaluieren.
IG KiKK Symposium "Kultur muss wachsen/naj raste kultura" anlässlich des Schwerpunktjahres für freie Kulturinitiativen 2016 im Landhaushof. Wie Kunst und Kultur abseits von monetärer Förderung unterstützt werden kann. Kunst und Kultur dienen der Unterhaltung, aber auch der Bildung und der Weiterentwicklung der Gesellschaft. Gerade am Land sind Kulturstätten oft Zentren von sozialem Austausch und Teilhabe. Niederschwellige Kulturangebote wirken der Vereinsamung im Alter ebenso entgegen wie der Abwanderung der Jugend. Schließlich ziehen sie noch auswärtige Besuchende an. Um Kunst- und Kulturarbeit zu ermöglichen und nachhaltig zu stärken, braucht es mehr als monetäre Zuwendungen – gelungene Rahmenbedingungen sind entscheidend.