Mut zu Mitteln! Kultur im neuen Vorarlberger Regierungsprogramm

Pressemitteilung der IG Kultur Vorarlberg vom 15.11.2024:
Keine großen Sprünge, aber durchaus Anlehnung an das Update der Landeskulturstrategie ortet die IG Kultur Vorarlberg im Arbeitsprogramm unter neuer, schwarz-blauer Regierung. Eine konkretere Einordnung könne jedoch erst mit Aussagen zum Kulturbudget 2025 gemacht werden. „Alle Argumente und Maßnahmen für ein zukunftsorientiertes, faires und professionelles Kunst- und Kulturschaffen liegen ja schon eine Weile auf dem politischen Tisch. Jetzt gilt es, den von den Koalitionspartnern erklärten Vorarlberger Mut auch in Zahlen auszudrücken“, so Mirjam Steinbock von der IG Kultur Vorarlberg. Dass das Ressort Kultur bei Landesrätin Barbara Schöbi-Fink bleibt, hält die Interessensvertretung für wertvoll.

Die IG Kultur Vorarlberg interpretierte das Arbeitsprogramm für Kultur vor allem mit Blick auf die 2023 veröffentlichte Einkommensstudie mit Maßnahmen zur Fair Pay-Strategie des Landes. Große Würfe sieht die Interessensvertretung für unabhängige Kulturvereine im Regierungsprogramm nicht, etliche der 14 Kulturthemen würden bereits Umgesetztes betonen oder etwaige Maßnahmen unkonkret darstellen. Noch nicht nachvollziehbar seien neue Ansätze, wie eine zusätzliche Datenerhebung zu sozialrechtlichen Themen: „Wir haben dazu keine Informationen, aber die vom Land selbst in Auftrag gegebene Einkommensstudie mit ihren erschütternden Ergebnissen hat aus unserer Sicht genügend Datensätze und Handlungsempfehlungen vorgelegt, um kultur- und förderpolitisch aktiv zu werden“, so Steinbock. „Eine Datenbasis ist ja grundsätzlich notwendig, aber nichts wert ohne politischen Willen zu Veränderung. Kontraproduktiv wäre eine Mittelverwendung für Erhebungen, deren Ergebnisse womöglich in der Schublade landen, statt direkt – wie beim Sport – in die Investition unserer Kunst- und Kulturakteur:innen und Einrichtungen zu fließen.“

Schließung des Fair Pay-Gaps erforderlich
Drei Themenbereiche des Arbeitsprogramms erhalten Zustimmung von der IG Kultur Vorarlberg. „Faire Honorare und Professionalisierung in der freien Szene“, „Produktionsprozesse unterstützen“ und „Evaluierung und Aktualisierung der Förderinstrumente“ würden einen Ausblick geben, auch wenn sie konkrete Aussagen vermissen ließen. „Wir sehen eine Berücksichtigung der neuen Kulturstrategie des Landes. Beim Thema Fairness braucht die freie Szene jedoch endlich konkrete Schritte zur Schließung des Fair Pay-Gaps, um professionell bleiben zu können. Das erfordert unbedingt ein Budgetplus“, fasst Steinbock zusammen.

Ehrenamt und notwendige Strukturen
Was die Relevanz freiwilligen Engagements anbelangt, stimmt die Interessensvertretung der neuen Regierung grundsätzlich zu, betont jedoch, dass es ein Bekenntnis zu professionellen Grundlagen für ehrenamtliches Engagement und Zukunftsperspektive brauche. „Rund die Hälfte der in Vorarlberg lebenden Menschen engagiert sich freiwillig und wir sind dazu aufgerufen, vor allem junge Menschen im engagierten und solidarischen Miteinander zu halten. Das hängt wesentlich von professioneller Arbeit und Strukturen ab, daran darf nicht gespart werden“, appelliert Steinbock. „Wir hoffen sehr, dass die politisch Verantwortlichen den strategischen Plänen auch entsprechende Zahlen zugrunde legen.“

Die vollständige Einschätzung der IG Kultur Vorarlberg zum neuen Regierungsprogramm:
https://vorarlberg.igkultur.at/politik/kultur-im-arbeitsprogramm-der-neuen-vorarlberger-landesregierung

Informationen zum Vorarlberger Fair Pay-Stand:
https://vorarlberg.igkultur.at/politik/fair-pay-vorarlberg-ein-ueber-und-ausblick-aus-sicht-des-landeskulturfoerderung

Rückfragen:
Mirjam Steinbock, Geschäftsführung | 0664 4600291 | steinbock@igkultur-vbg.at
 

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Die IG KiKK fordert den Bürgermeister, den Stadtsenat und den Gemeinderat auf, zügig ein Budget zu beschließen, das den Erhalt von Kultur, Sozialem und Sport gewährleistet! Um diese Forderungen zu unterstreichen und allen betroffenen Initiativen sowie der Bevölkerung die Möglichkeit zu verleihen, ihre Meinung kundzutun, startet die IG KiKK eine Petition zur Forderung eines Budgetbeschlusses.
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