klimaschutz

Herausforderungen Kultur Künstliche Intelligenz, schlechte Kulturstrategien, mangelnde Partizipation, geringe Einbindung der Jugend, Verschwinden des Publikums, Klimakatastrophe, steigender Rassismus, Rechtsextremismus im Aufwind und die humanitäre Krise im Mittelmeer - Herausforderungen gibt es genug. Während die Kulturpolitik weitgehend an den Realitäten des Kulturbetriebs vorbei agiert, scheint auch die Kultur teilweise an der Vielzahl drängender gesellschaftlicher Probleme vorbeizugehen. Sind wir mit der Vielzahl an Herausforderungen überfordert?
Klimaschutz Kultur "Tod oder Leben!" ist der Titel des beschütteten Klimt Gemäldes im Leopold Museum -und der Titel der Diskussionsveranstaltung über fehlenden Klimaschutz und die Rolle von Kunst und Kultur im Kunsthaus Graz, veranstaltet in Kooperation mit der IG Kultur Steiermark. Der Fokus war jedoch weniger auf den Aktionen und deren Legitimation, sondern mehr darauf, was Kunst und Kultur für den Klimaschutz leisten können - oder müssen.
Suppenwurf Kunstwerke Klimaprotest im Museum Ein halbes Jahrhundert schon warnt die Wissenschaft. Genauso lange formieren sich bereits Umweltschutzbewegungen, doch die Politik reagiert nicht oder zu langsam. Die Jugend eröffnete mit Friday for Future ein Handlungsfenster, doch es wurde nicht genutzt. In der Energiekrise ist nun sogar AKW-Laufzeitverlängerung oder Comeback von Kohlekraft wieder im Gespräch. Der Aktivismus greift zu drastischeren Mitteln, um wachzurütteln – das ruft viele Widerstände hervor, aber auch Zuspruch, sogar aus dem musealen Bereich. Wer die Suppe nicht auslöffeln will, die uns hier eingebrockt wird, der muss sie werfen.
Florian Wagner Leopold Museum Ölaktion Florian Wagner hat im Leopold Museum ein hinter Plexiglas geschütztes Gemälde mit Öl beschüttet. Am Kunstwerk ist kein Schaden entstanden. Diese und weitere Aktionen der „Letzten Generation“ haben es geschafft, das Thema Klimaschutz wieder in die Medien zu bringen. Doch über das Problem dahinter oder die Anliegen wird kaum diskutiert. Zuletzt wurden die Aktivist*innen sogar in das Licht von Extremismus gestellt. Zeit den Diskurs geradezubiegen. Wir haben mit Florian Wagner gesprochen.
Kultur solidarisiert sich mit Klimaschutz, Letzte Generation Den Klimaschutz-Aktivist*innen, darunter die "Letzte Generation", weht ein rauer Wind entgegen, sie werden als Extremist*innen diffamiert. Ihre Aktionen haben sie bewusst so durchgeführt, dass keine bleibenden Schäden entstehen, und sie haben es geschafft, dass das Thema wieder breit diskutiert wird. Um die Debatte wieder in die richtige Bahn zu lenken, solidarisieren sich Kunst und Kultur mit dem Klimaschutz und weisen darauf hin, wie wichtig es ist, schnell Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe zu setzen.
Mz. Balthazar, Open Source Platine, Digitale Kunst In Ihrer Schublade, jetzt zu diesem Zeitpunkt, befindet sich ein Schatz: die Ansammlung von lahmen Handys, veralteten USB-Sticks, verstummten elektrischen Zahnbürsten, verwaisten Fernsteuerungen und anderen enttäuschend früh kaputt gegangene Geräten. Das Klumpert schlummert dort, obwohl seine Materialien extrem gefragt sind.
Catering Kultur Klimaschutz „Der erfolgreiche Kulturbetreiber ist leider ein Systemgastronom“, sagt ein Bekannter bei einem Bier. Die erfolgreiche Kulturbetreiberin meint er natürlich mit. Er – nennen wir ihn der Einfachheit halber BB, für Bekannter und Bier – hat selbst bis vor kurzem die Geschicke eines angesagten Orts verantwortet, in dem ein- und auszugehen diejenigen, die das tun, üppig mit kulturellem Kapital überschüttet werden. Alles angesiedelt im Hoheitsgebiet zwi-schen Ö1 und FM4, mit ordentlich Nischenbewusstsein und progressivem emanzipatori-schen Anspruch. Das volle Programm in Sachen Kultur, Coolness und – wie er unter der Be-dingung, namentlich nicht genannt zu werden, gesteht – purem Kalkül. „Am schlimmsten“, sagt er, „ist es in der Clubkultur. Fast überall basiert die Getränkekarte auf billigem Fusel. Man hat ein cooles Image, aber hinter den Kulissen ist man ein S-Budget-Laden. Du musst eiskalt wie ein Skihüttenbetreiber rechnen, bekommst Zuschüsse von Konzernen, die aber an Mindestabsatzmengen von alkoholischen Getränken geknüpft sind. Wenn du die nicht erreichst, musst du zurückzahlen. Es ist ein einziger Preiskampf. Da braucht sich niemand wundern, dass es beim Buffet backstage keine Bioeier gibt.“
Urban Gardening Was ist der Zukunftshof und was hat das mit Leerstand zu tun? Wie funktioniert er? IG Kultur Österreich im Gespräch mit Theresa Schütz
OTELO Repair Cafe Was steht hinter den OTELO-Standorten und wie kann man ein solcher Standort werden? Welche Rolle spielen die Repair Cafés und wie kommt man dazu? IG Kultur im Gespräch mit Fritz Feichtinger.
Museum Klimaschutz Museen sind mehr als Orte, an denen Objekte aufbewahrt und ausgestellt werden. Sie verstehen sich zunehmend als Orte der Zusammenkunft und als gesellschaftliche Repräsentations- und Diskursräume. Demzufolge hat auch der Klimaschutz in Museen seinen Platz, unabhängig vom Schwerpunkt ihrer Sammlung. Das Museum der Völker (MdV) in Schwaz/Tirol war eines der Museen, die für das österreichische Projekt „17 Museen x 17 SDGs“ (Nachhaltigkeitsziele) ausgewählt wurden. Wir bekamen ein für ein ethnologisches Museum nicht ganz offensichtliches SDG zugelost, das SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“. Doch dieser Zufall bot die Chance, sich mit neuen Fragen auseinanderzusetzen und sich mit der Umsetzung interner Maßnahmen zu beschäftigen. Wichtig war uns auch, diese im Rahmen der 17 Schwerpunktwochen im Herbst 2021 unseren Besucher*innen zu kommunizieren. Es sollte nicht nur dabei bleiben.
Treibgut München IG Kultur im Gespräch mit Katharina Wolfrum und Jonald Khodabakhshi über das Treibgut, ein Umwelt- und Recyclingprojekt und ein Umschlagplatz für Münchens freie Szene.
Wachstumslogik Es ist fünf vor zwölf. So der Club of Rome, eine Denkfabrik für Zukunftsfragen, 1972 in seinem auf wissenschaftlicher Evidenz basierenden Weckruf „Die Grenzen des Wachstums“. Rasch wurde dieser Bericht damals in über dreißig Sprachen übersetzt, millionenfach verkauft. Im Horizont der „Wirtschaftswunderjahre“ seit dem Zweiten Weltkrieg, der ständigen Angst vor einer Eskalation des Kalten Krieges und der Studentenproteste von 1968 hielt die Studie dem Optimismus einer fortschrittsgläubigen Moderne mit blanken Zahlen entgegen: Exponentielles Wachstum bei biophysisch begrenzten Ressourcen muss zwangsläufig zur Katastrophe „führen. Die Menschheit stehe vor der Wahl. Mit einem Weitermachen wie bisher seien die Grenzen des Wachstums binnen hundert Jahren erreicht. Dabei zeigte das Studienteam sich zuversichtlich: Es sei sehr wohl möglich, die Wachstumstrends zu ändern und eine „ökologische und ökonomische Stabilität“ anzustreben. Ein halbes Jahrhundert liegt dieses Wachrütteln nun zurück. Und beklommen stehen wir vor der Frage: Inwieweit hat der damit verbundene Bewusstseinswandel de facto eine Umorientierung hin zu nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweisen bewirkt? Wenn es damals fünf vor zwölf war, wo stehen wir heute? Wo stehen Kunst und Kultur angesichts der Grenzen des Wachstums?