Kulturpolitik

Cultur Action Europe, die Dachorganisation für Kunst und Kultur startete kürzlich die europaweite Kampagne „We are more“. Die Kampagne, die bis 2013 dauern wird, zielt auf politische Entscheidungsträger_innen ab, damit diese die Anerkennung von Kunst und Kultur in Europa forcieren und explizit Kulturagenden in den Verhandlungen zum Budget 2014-2020 unterstützen. Die Kampagnenziele fokussieren auf eine Qualtitätssteigerung sowie auf eine quantitative
Tagtäglich arbeiten tausende Menschen in der initiativen Kulturarbeit. Häufig unbezahlt, unbedankt. Die schnelle Außensicht ist so oft: Das macht Vergnügen, also ist es keine Arbeit.
Konnten sich die Grünen der sozialdemokratischen Übermacht nicht erwehren, oder steckt dahinter ein kulturpolitisches Desinteresse der Grünen?
Der August, zwar nicht so heiß wie der Juli, stimmt uns auf vielleicht heißes Wahlkampfgeplärre im September ein. Wir präsentieren euch in dieser Sendung Ausschnitte aus der Diskussionsreihe "Kultur?", die die IG Kultur Wien diesen Frühsommer veranstaltet und zu der sie die Kultursprecher der Grünen, ÖVP und SPÖ eingeladen hat. Ihre Vorstellungen und Visionen von Kulturpolitik in Wien haben die Sprecher präsentiert und zur Debatte gestellt. Als Kulturarbeiter des Monats hören wir Andi Liebl vom Kulturverein Röda in Steyr, der uns vom Kulturverein erzählt und über Vernetzungsarbeit berichtet.
Der kulturpolitische Aktivist hatte sich – in Habitus und diskursivem Gelehrtenduktus – als besonders akribischer sozialwissenschaftlicher Forscher getarnt, der auch die von ihm beforschten Szenen mit seinem monumentalen Werk etwas überforderte: vier Bände über die „Strukturen autonomer Kulturarbeit in Österreich“, alle an die 700 Seiten dick!
Da wir wahre Multi-Tasking Talente sind, betreiben wir in dieser Sendung Optimismus und Pessimismus zugleich. In Kulturpolitik aktuell berichten wir von einer Diskussionsveranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für Kulturpolitik, die da lautete: "Kultur trotz(t) Krise?" Die zu hörenden Diskutanten – es waren nur Männer eingeladen, bei weiblicher Moderation – zeichneten für den Förderbereich Kunst und Kultur ein doch düsteres Zukunftsbild. Als Kontrapunkt
„Wir wären gerne gut anstatt so roh, doch die Verhältnisse, die sind nicht so.“ Diesem bekannten Brecht-Diktum folgt derzeit die Kulturpolitik in vielen europäischen Staaten.
Kulturpolitisch Interessierte treffen wir heutzutage am Weg von einer IMAG in die andere. Und allein die Existenz dieser „Interministeriellen Arbeitsgruppen“ wird als Fortschritt gefeiert. Weil Ministerien offensichtlich im Regelfall nicht miteinander reden.
In Kulturpolitik aktuell hören wir einen Beitrag über einen Teilerfolg des freien Radio Agora, das das Land Kärnten auf eine zugesagte, aber nicht ausbezahlte Subvention klagte. Während den Kulturinitiativen immer mehr Pflichten aufgebürdet werden, bleibt die Entwicklung von Verfahrensstandards auf Seiten der Verwaltung zurück. Wir sprachen dazu mit der Geschäftsführerin von Radio Agora Angelika Hödl. Über unsere Reisen nach Manchester, Zagreb und Krakau u.a.
Und inmitten dessen kann unter dem Schlagwort der Krise auch gleich eine Flurbereinigung unternommen werden, denn nun ist ja allen klar, dass gespart werden muss: Diejenigen Sektoren, die traditionell von der öffentlichen Hand gefördert wurden, weil ihre Leistungen nicht unmittelbar markttauglich sind, sollen sich nun mehr und mehr an (behaupteten) Marktanforderungen orientieren. Als hätten Bildungseinrichtungen und Kunstinstitutionen die Krise ausgelöst und nicht überhitzte Märkte.
Es gibt im Unterschied zu Ländern, die ein anderes Staatlichkeitsverständnis haben – skandinavische und ein Großteil der angelsächsischen Länder – große Defizite hinsichtlich des Grundrechts, Einsicht in die eigenen Akten zu bekommen.
Das Prestigeprojekt stößt in Tirol auf wenig Gegenliebe. Kritisiert werden u. a. die hohen Kosten, die geplante Übersiedelung des Riesenrundgemäldes, dem „Herzstück“ des neuen Museums, die schlechte Informationspolitik, das Museumskonzept, vor allem aber die Art und Weise, wie die Landesregierung das Projekt auf politischer Ebene durchsetzt.