geholfen wird banken und den autos: schwer männlichdominierte bereiche. frauen sollen sich lieber nicht in der schwierigen, bösen politik verzetteln, zuhause ist es am schönsten. zumal outdoor-aktivitäten meistens etwas kosten.
Nachdem bei den Nationalratswahlen bereits die WählerInnen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren die rechtsextreme FPÖ zur stärksten Partei in ihrer Altersgruppe gemacht haben, rückten nun die ArbeiterInnen nach rechts. Bei den Wahlen in Salzburg und Kärnten am 01. März haben sie nicht nur für die hohen Verluste der Sozialdemokratischen Partei gesorgt (laut ORF wählten die ArbeiterInnen in Kärnten zu 68 Prozent das BZÖ, in Salzburg wurde die FPÖ mit 41 Prozent der Stimmen aus der ArbeiterInnenschaft zur stärksten Arbeiterpartei).
Dem Umstand, dass weltgeschichtlich brisante Tatsachen sich stets zweimal ereignen, ist dem Anschein nach auch das erneute Erscheinen von Karl Marx’ Das Kapital in der DVD-Edition Suhrkamp zu verdanken. In historisierender Absetzung vom Original dürfen sich die 1867 von Marx verzeichneten Entwicklungen der kapitalistischen Warenwirtschaft im Jahr 2008 unter dem Titel „Nachrichten aus der ideologischen Antike“ erneut ereignen.
Von den feministischen Wissenschafter_innen zum Symposium Freiheit und Prekarität eingeladen, wollte ich über den Zusammenhang von Prekarisierung, gesellschaftlicher Positionierung und visueller Repräsentation diskutieren. Ausgangspunkt war die Überlegung, dass marginale oder zentrale gesellschaftliche Positioniertheit (mit)bestimmt, welche Arbeitsmöglichkeiten und welche Entlohnung eine_r in der Gesellschaft angeboten bzw. verweigert werden und dass diese Positioniertheiten auch den Blick und das Darstellungsrepertoire der Akteur_innen prägen.
Die Ausstellung No More Reality, [Crowd and Performance: demonstration, public spaces, use of body] im Depo-Istanbul ist die vierte Station einer Zusammenarbeit der beiden Kuratorinnen Claire Staebler und Jelena Vesić .
Schließlich hat als Spitze des vermarkteten Kunsteisbergs nun auch die geschichtsträchtige Bawag Foundation einen „völlig neuen Off-Space für KünstlerInnen“ (so die Eigendefinition) eröffnet, in dem, und das schmerzt ein wenig, selbst die Chicks on Speed zu Kuratorinnen werden – unter dem wanna-be-radikalen Motto „young and reckless“.
Es ist der Zugang der Filmemacherinnen, nicht die Art, wie sie ihr Thema aufrollen, sondern die Art, wie sie ihre Bilder wählen und gestalten, Schnitte setzen. Dieser Zugang, der sich in den oftmals viel zu langen Standbildern äußert, ist für mich nur mit den Worten ethnologisch aufgeladen fassbar.
Und inmitten dessen kann unter dem Schlagwort der Krise auch gleich eine Flurbereinigung unternommen werden, denn nun ist ja allen klar, dass gespart werden muss: Diejenigen Sektoren, die traditionell von der öffentlichen Hand gefördert wurden, weil ihre Leistungen nicht unmittelbar markttauglich sind, sollen sich nun mehr und mehr an (behaupteten) Marktanforderungen orientieren. Als hätten Bildungseinrichtungen und Kunstinstitutionen die Krise ausgelöst und nicht überhitzte Märkte.
Nach der neuen Definition gilt als arbeitslos, wer weder eine selbständige noch eine unselbständige Erwerbstätigkeit ausübt. Das klingt zunächst vielleicht überzeugend, bedeutet aber, dass beispielsweise Frau Votava, die ihr Einkommen fifty-fifty aus einer Anstellung und einer selbständigen Erwerbstätigkeit erzielt, bei Beendigung der einen Tätigkeit auch noch die andere aufgeben muss, um als arbeitslos zu gelten und in der Folge Arbeitslosengeld beziehen zu können.
Es gibt im Unterschied zu Ländern, die ein anderes Staatlichkeitsverständnis haben – skandinavische und ein Großteil der angelsächsischen Länder – große Defizite hinsichtlich des Grundrechts, Einsicht in die eigenen Akten zu bekommen.
Wer jemals in einer Kulturinitiative erlebt hat, wie LehrerInnen um den Kartenpreis feilschen, wie Eltern die zweite Theateraufführung im Semester mit finanziellen Argumenten ablehnen oder auch schlicht wie der Besuch einer Kasperlaufführung von einer Familie mit mehreren Kindern als finanzielle Belastung gesehen wird, teilt die Ansicht, dass Eintrittsgeld nach wie vor eine Barrierewirkung hat.
Bert Brecht zu zitieren, macht sich immer gut, selbst wenn Werke und Worte des kanonisierten Literaten in den letzten Jahren (im deutschen Sprachraum) etwas weniger zum geflügelten Zitatenschatz zu gehören scheinen. Aber Brecht zu zitieren kann auch, Kanonisierung hin oder her, nach wie vor ausdrucksstark sein, selbst wenn es sich um eine Textpassage handelt, die für bestimmte Kontexte die einzig brauchbare Passage von Brecht ist: „Der Rundfunk ist aus einem