Theorie

Die vermeintlich zentrale inhaltliche Frage nach dem Verlauf der Geschichte stellt – wie könnte es anders sein – der Revolutionär: How did it happen that we fucked up such a chance to be free?
Eine Ausstellungsinstitution sieht sich heute vor die Aufgabe gestellt, Strategien zu entwerfen, das „Paradox á la Descartes“ aufzulösen. Eine Ausstellung soll zu einem Publikum sprechen, ihr Konzept selbstredend, am besten selbsterklärend sein, historische Inhalte sollen aktualisiert werden.
„Das Entscheidende im Netz von heute sind nicht Nachrichten und Meinungen, sondern Selbstdarstellung und Selbstreflexion: Wer bin ich? Was mache ich? Wer befindet sich in meiner Gegend? [...] Nachdem man gesurft ist und geshoppt hat, stellt sich die Frage: Was ist eigentlich mit mir? Lebe ich oder werde ich bloß gelebt?“
Sie schreiben die Geschichte des „revolutionären Atlantiks“ als eine Erzählung über Enteignungen, den Kampf um alternative Lebensformen, Widerstand und nicht zuletzt die Auferlegung einer neuen Arbeitsdisziplin. Siedler, Seeleute, Vagabunden, Piraten, Sklaven, Liebende, Plantagenarbeiter und religiöse Träumer sind die Protagonisten dieser verborgenen Geschichte.
Nachdem bei den Nationalratswahlen bereits die WählerInnen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren die rechtsextreme FPÖ zur stärksten Partei in ihrer Altersgruppe gemacht haben, rückten nun die ArbeiterInnen nach rechts. Bei den Wahlen in Salzburg und Kärnten am 01. März haben sie nicht nur für die hohen Verluste der Sozialdemokratischen Partei gesorgt (laut ORF wählten die ArbeiterInnen in Kärnten zu 68 Prozent das BZÖ, in Salzburg wurde die FPÖ mit 41 Prozent der Stimmen aus der ArbeiterInnenschaft zur stärksten Arbeiterpartei).
Dem Umstand, dass weltgeschichtlich brisante Tatsachen sich stets zweimal ereignen, ist dem Anschein nach auch das erneute Erscheinen von Karl Marx’ Das Kapital in der DVD-Edition Suhrkamp zu verdanken. In historisierender Absetzung vom Original dürfen sich die 1867 von Marx verzeichneten Entwicklungen der kapitalistischen Warenwirtschaft im Jahr 2008 unter dem Titel „Nachrichten aus der ideologischen Antike“ erneut ereignen.
Von den feministischen Wissenschafter_innen zum Symposium Freiheit und Prekarität eingeladen, wollte ich über den Zusammenhang von Prekarisierung, gesellschaftlicher Positionierung und visueller Repräsentation diskutieren. Ausgangspunkt war die Überlegung, dass marginale oder zentrale gesellschaftliche Positioniertheit (mit)bestimmt, welche Arbeitsmöglichkeiten und welche Entlohnung eine_r in der Gesellschaft angeboten bzw. verweigert werden und dass diese Positioniertheiten auch den Blick und das Darstellungsrepertoire der Akteur_innen prägen.
Die Ausstellung No More Reality, [Crowd and Performance: demonstration, public spaces, use of body] im Depo-Istanbul ist die vierte Station einer Zusammenarbeit der beiden Kuratorinnen Claire Staebler und Jelena Vesić .
Schließlich hat als Spitze des vermarkteten Kunsteisbergs nun auch die geschichtsträchtige Bawag Foundation einen „völlig neuen Off-Space für KünstlerInnen“ (so die Eigendefinition) eröffnet, in dem, und das schmerzt ein wenig, selbst die Chicks on Speed zu Kuratorinnen werden – unter dem wanna-be-radikalen Motto „young and reckless“.
Es ist der Zugang der Filmemacherinnen, nicht die Art, wie sie ihr Thema aufrollen, sondern die Art, wie sie ihre Bilder wählen und gestalten, Schnitte setzen. Dieser Zugang, der sich in den oftmals viel zu langen Standbildern äußert, ist für mich nur mit den Worten ethnologisch aufgeladen fassbar.
Die Linke sollte sich jedenfalls an Hayek ein Beispiel nehmen und ernsthaft und systematisch an einer neuen, großen Erzählung arbeiten. Einer Erzählung für eine ganze Welt nach dem Neoliberalismus
„Die Tiere lassen sich wie folgt gruppieren: a) Tiere, die dem Kaiser gehören, b) einbalsamierte Tiere, c) gezähmte, d) Milchschweine, e) Sirenen, f) Fabeltiere, g) herrenlose Hunde, h) in diese Gruppe gehörige, i) die sich wie Tolle gebärden, j) unzählbare, k) die mit einem ganz feinen Pinsel aus Kamelhaar gezeichnet sind, i) und so weiter, m) die den Wasserkrug zerbrochen haben, n) die von Weitem wie Fliegen aussehen.“